Bauliche Anlage des Rollwaldlagers | ||
Mit dem Zweck der historischen Aufarbeitung
der Geschichte des Lagers Rollwald ging im Jahr 2000 der Förderverein an seine Arbeit. Doch einiges wusste man bereits bei seiner Gründung dank der akribischen Vorarbeit von Menschen wie Heinz Sierian über das Lager Rollwald, wenn auch daneben noch viele Vermutungen und Gerüchte "kursierten". (Der folgender Text stammt ebenfalls aus den Aufzeichnungen von Heinz Sierian und entstand bereits einige Jahre vor Gründung des Fördervereins!): Text Sierian Teil II |
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Für die Häftlingsunterbringung
waren 15 Baracken bestimmt, die zu 3 Blocks mit je 5 Baracken angeordnet
waren; jede Baracke war für 100 Menschen bestimmt. 13) - Die Baracken
hatten Häftlinge in Dieburg auf einem dazu eigens im Lager I
hergerichteten Zimmermannsplatz angefertigt. 14) |
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Es gab neben
einer Häftlingsbücherei im Lager auch die sonst für die Unterhaltung
desselben erforderlichen Wirtschafts- und Handwerksbetriebe. Für die zusätzliche
Ernährung der Häftlinge waren (schwarz) Kartoffeläcker sowie Gemüsegärten
angelegt. Leib- und Bettwäsche wurde regelmäßig getauscht.
15) Nach den Schilderungen
entsteht der Eindruck, dass das tägliche Lagerleben: Wecken,
Antreten, Essenfassen, Arbeitseinteilung Arbeitseinsatz in ähnlichen
Formen ablief wie ein militärischer Kasernenbetrieb. „Für Vergehen der
Strafgefangenen innerhalb des Lagerbereichs, zum Beispiel Fluchtversuch,
Kameradschaftsdiebstahl etc. wurde ein Massivbau mit Einzelzellen
eingerichtet. Dieser Bau wurde später von einigen Privatpersonen gekauft
und zu Wohnungen ausgebaut.“ 16) Um zu dem hier
behandelnden Komplex umfassendere Aussagen machen zu können, würde
weiteres Archivmaterial gebraucht werden. Doch die Quellenlage
ist schlecht. Das in Koblenz und Darmstadt bisher aufgefundene Material
enthält nur Schriftgut, das bis zum Jahr 1943 reicht. Über 1943 hinaus
geht lediglich ein Aktenvorgang, der sich auf ein Vorkommnis (Unfall) bei
Entladearbeiten in den Breuer-Werken, Hirzenhain, vom 27. Mai 1944 bezieht
aber keine Schlüsse von Bedeutung zulässt. Es war auf, dem Fabrikgelände
ein Waggon mit Briketts, der sich selbständig gemacht hatte, umgestürzt
und dadurch Sach- aber kein Personenschaden entstanden. 17) Auch der Versuch, für
die Zeit 1944/1945 persönliche Informationen an die Stelle von
schriftlichen Nachweisen zu setzen brachte bislang kein Ergebnis. Der
damalige Lagerleiter - Karl Ludwig Stumpf soll verstorben sein. Auch 3
weitere ehemalige Angehörige des Wachpersonals, die bis zum Kriegsende
Dienst im Lager Rollwald taten (Krause, Larcher, Herbert Schulz) sind
nicht mehr am Leben. Hier noch frühere
Aufsichtsbeamte im Rollwald-Lager kennen aus eigenen dienstlichen Erleben
die Verhältnisse im Lager Rodgau I auch nur bis längstens Herbst 1943
(danach Einberufung zur Wehrmacht). |
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Fußnoten:
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